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Entstehung des Koran

Posted by muslimwelt - Dezember 6, 2007

Entstehung des Koran

Der Koran wurde in Form von Versen, passend zu bestimmten Ereignissen, offenbart und von mehreren Schreibern, deren Namen überliefert wurden, sofort niedergeschrieben. Die Periode der Offenbarung erstreckt sich über mehr als 20 Jahre im Leben des Propheten Muhammad (a.s.), ab seinem 40. Lebensjahr bis zu seinem Tode im Alter von 63 Jahren mit einigen Pausen.

Die 114 Suren wurden vom Propheten (a.s.) nach abnehmender Länge geordnet, allerdings mit einigen Ausnahmen, wobei zwar die Chronologie der Offenbarung nicht berücksichtigt wurde, doch ist sie größtenteils bekannt und in ausführlichen Koraninterpretationen dokumentiert. Zusätzlich wurden diese Verse von einer immer größer werdenden Anzahl von Muslimen auswendig gelernt und auf diese Art weitergelehrt. Dazu sagt Professor Hamidullah in seiner Koranübersetzung (1971): Die Quellen sind sich darüber einig, dass der Prophet (a.s.) jedes Mal, wenn einige Verse des Koran offenbart wurden, er einen seiner schreibkundigen Gefährten rief und sie ihm diktierte und dabei auch die genaue Stellung des neuen Fragments innerhalb der bisherigen Offenbarung angab… Die Berichte betonen, dass Muhammad nach dem Diktat den Schreiber bat, ihm das Geschriebene vorzulesen, damit er notfalls Fehler korrigieren könnte…

Ein anderer berühmter Bericht erzählt uns, dass Muhammad (a.s.) alljährlich im Monat Ramadan vor dem Erzengel Gabriel den gesamten (bis dahin offenbarten) Koran rezitierte…, und dass ihn Gabriel (Friede sei mit ihm) in dem Ramadan, der seinem Tod vorausging, diesen zweimal rezitieren ließ… Man weiß, dass schon zur Zeit des Propheten (a.s.) die Muslime die Gepflogenheit hatten, im Monat Ramadan in einer zusätzlichen Andacht zu wachen und dabei den gesamten Koran zu rezitieren. Mehrere Quellen fügen hinzu, dass sein Schreiber Zaid bei dieser letzten Zusammenarbeit anwesend war. Andere sprechen auch von zahlreichen weiteren Personen. Diese Art der Überlieferung ist sicherlich einzigartig und bewahrte den Koran vor den Verfälschungen, unter denen die anderen himmlischen Offenbarungen so stark fast bis zur Unkenntlichkeit gelitten haben. Heute sind es schon Millionen von gläubigen Muslimen, die den gesamten Koran auswendig können, die sogenannten Hafizun (deutsch: Bewahrer) und die meisten Muslime können zumindest einige Kapitel (Suren) des Koran auswendig rezitieren.

Kommen wir auf die weitere Geschichte des Koran zurück: Kurz nach dem Tod des Propheten (a.s.) im Jahr 632 bat sein Nachfolger, der Kalif Abu Bakr (ra), den ersten Schreiber des Propheten, Zaid ibn Thabit, eine Kopie des Koran vorzubereiten. Bei jedem eingetragenen Vers mussten zwei der Hafizun anwesend sein und die Richtigkeit bestätigen. Dabei wurden auch alle sonst vorhandenen Kopien und Dokumente miteinander verglichen, um jeglichen Irrtum auszuschließen. Schließlich fertigte der zweite Kalif des Islam, Umar ibn al Khattab (ra) einen einzigen Band daraus (Mushaf) und gab ihn seiner Tochte Hafsa (ra), der Witwe des Propheten (a.s.). Der dritte der rechtgeleiteten Kalifen, Uthman ibn Affan (ra), beauftragte eine Kommission, die Authentizität der Kopie noch einmal zu überprüfen. Jeweils eine Kopie des Korans wurde danach vom Kalifen Uthman (ra) in alle islamischen Zentren in der Welt, in der sich der Islam rasend schnell verbreitet hatte, verschickt, so dass wir heute noch in Istanbul und Tashkent Kopien in Museen ausgestellt finden, die aus der Zeit des dritten Kalifen stammen.

Vergleicht man nun diese Kopien mit in anderen Museen vorhandenen Kopien, so stellt man fest, dass tatsächlich eine absolute Übereinstimmung im Text existiert, die, betrachtet man die Verwirrung um die Authentizität und die so starke Manipulation der Bibel, tatsächlich ein Wunder an sich darstellt. Diesen Tatbestand bestätigen ebenfalls führende Islamwissenschaftler überall in der Welt.

Weitverbreitete Vorurteile und falsche Vorstellungen

Eine sehr weit verbreitete Falschinformation über die Entstehung des Korans besteht in dem Glauben, der Prophet Muhammad (a.s.) hätte den Koran nach eingehender Studie von Bibel (Evangelium) und Thora (die Bücher Moses) selbst geschrieben und von den darin enthaltenen Fehlern befreit. Die wissenschaftlich korrekten Aussagen des Koran werden arabischen Wissenschaftlern zugeschrieben und in der kürzeren Zeitspanne zwischen seinem Entstehen und der Gegenwart im Vergleich zur Bibel und der Thora. Wir werden noch sehen, dass diese Vorstellungen geradezu abstrus anmuten, wenn wir dieses Thema weiter untersuchen. Der Koran selbst geht auf diese Anschuldigungen ein und stellt seinen göttlichen Ursprung fest:

Und sie sagen: Es sind die Schriften der früheren Generationen, die er sich aufgeschrieben hat. Sie werden ihm morgens und abends diktiert. Sprich: Herabgesandt hat ihn Der, Welcher das Verborgene in den Himmeln und auf Erden kennt. Er ist fürwahr verzeihend und barmherzig. ( 25:6-6)

Dieser Vers bestätigt seinerseits, dass der Koran schriftlich von Anbeginn fixiert wurde. Die Behauptung, der Koran sei nur eine Kopie der Bibel, erweist sich ebenfalls nach Lektüre des Korans und seinem Vergleich mit der Bibel als vollkommen lächerlich, denn jede Kopie kann nur eine Verschlechterung der Qualität und der Authentizität bedeuten. Doch ganz im Gegenteil enthält der Koran wahre Prophezeihungen und wissenschaftliche Aussagen, die zum Teil erst in unserer Zeit entdeckt wurden. Zudem fehlen absolut die, im ersten Teil dieser Abhandlung über die Bibel, beschriebenen Probleme, Absurditäten und Verfälschungen der Bibel, wie sie jede Kopie dieses Buchs enthalten müsste. Die Aussprüche und Taten des Propheten Muhammad (a.s.) sind uns in Wirklichkeit separat in Form von eigenen Sammlungen überliefert worden und weisen keinerlei Ähnlichkeit hinsichtlich der besonderen Sprache des Korans und der Exaktheit seiner theologischen und wissenschaftlichen Aussagen auf. Arabische Textwissenschaftler haben bestätigt, dass der Koran keinem in der arabischen Sprache verbreiteten literarischen Stil gleicht, sondern seinen ganz besonderen herausragenden eigenen Stil besitzt.

Authentizität des Koran

Wenden wir uns nach dieser eingehenden Betrachtung des Christentums und der Bibel der heiligen Schrift der Muslims, dem Koran, zu.

Inhalt des Koran

Anders als die Evangelien ist der Koran kein Bericht über das Leben eines Propheten, sondern versteht sich als die direkte Offenbarung Gottes an Seinen Propheten Muhammad (a.s.).

Der Koran beschreibt eine umfassende Lebensordnung für den gläubigen Muslim. Er ist in Verse und Kapitel geordnet, die jeweils zu bestimmten Ereignissen herabgesandt wurden. Sein literarischer Stil ist weder Prosa noch Poesie sondern ein ganz eigener Stil, der nur dem Koran – also auch nicht den überlieferten Aussprüchen des Propheten Muhammad (a.s.) – eigen ist. Der Koran ist somit die erste Quelle des Islam und besitzt im Grunde genommen keine Entsprechung im Christentum. Will man die heiligen Schriften von Islam und Christentum

miteinander vergleichen, so ist dies eher mit den Hadithen (überlieferte, gesammelte Aussprüche und Taten des Propheten Muhammad (a.s.)) und den Evangelien (Berichte über das Leben Jesu (a.s.)) möglich. Dies werden wir noch speziell behandeln.

Der einzigartige Stil des Koran

Vor 14 Jahrhunderten hat Allah den Menschen den Koran gesandt, der eine Rechtleitung für sie darstellt. Er rief die Menschen auf, diesem Buch zu folgen um sich zu erretten. Wie auch im Vers mitgeteilt wird, Dies ist es nichts anderes als eine Ermahnung für alle Welt. (Sure 68:52 al-Qalam). Bis zum jüngsten Tag wird der Koran das letzte göttliche Buch sein, das für die Menschen der einzige Führer ist.

Der Koran ist in einer einfachen und verständlichen Sprache geschrieben, so dass jede Generation, die seit der Zeit, zu der uns der Koran gesandt wurde, bis heute gelebt hat, den Koran verstehen kann. Allah gibt uns diesen Sprachstil des Koran mit dem Vers Wir machten den Koran gewiss leicht zum Erinnern. (Sure 54:22 al-Qamar) an. Gleichzeitig ist die Vollkommenheit der literarischen Sprache des Koran, die unvergleichlichen Eigenschaften seines Sprachstils und seiner überlegenen Weisheit sichere Beweise, dass der Koran Allahs Wort ist.

Der Koran hat viele wunderbare Eigenschaften, die beweisen, dass er eine direkte Offenbarung von Allah ist. Dazu gehören wissenschaftliche Erkenntnisse, die wir erst mit Technologien des 20. Jahrhunderts entdeckt haben, doch diese wurden bereits vor 1400 Jahren im Koran erwähnt.

Selbstverständlich ist der Koran kein wissenschaftliches Buch, er enthält jedoch viele wissenschaftliche Erkenntnisse, die kurz und prägnant in den Versen ausgedrückt werden. Diese Erkenntnisse waren den Menschen zur Zeit der Offenbarung des Korans nicht bekannt, was erneut beweist, dass der Koran wahrhaftig Allahs Wort ist.

In der dritten Sure Al-`Imran Vers 8 steht folgender Beweis: Er ist es, Der dir das Buch herabgesandt hat. Darin sind eindeutig klare Verse sie sind die Grundlage des Buches und andere, die verschieden zu deuten sind. Doch diejenigen, in deren Herzen (Neigung zur) Abkehr ist, folgen dem, was darin verschieden zu deuten ist, um Zwietracht herbeizuführen und Deutelei zu suchen, (indem sie) nach ihrer abwegigen Deutung trachten. Aber niemand kennt ihre Deutung außer Allah.5 Diejenigen aber, die ein tiefbegründetes Wissen haben, sagen: Wir glauben wahrlich daran. Alles ist von unserem Herrn. Doch niemand bedenkt dies außer den Einsichtigen.

Der Tafsir Al-Qur´an Al-Karim erklärt die Bedeutung u.a. wie folgt: Wenn man fragt, ob denn nicht der ganze Qur´an eindeutig bestimmt sei, würden sich die Menschen an ihm hängen, weil er so leicht zugänglich ist, und sie würden sich auf diese Weise von dem abwenden, bei welchem sie der Forschung sowie der Meditation durch Überlegung und Schlussfolgerung bedürfen. Täten sie das, so würden sie den Weg vernachlässigen, auf dem allein man zum Wissen von Allah und Seiner Einsicht gelangen kann. Weitere Gründe sind folgende: Im Mehrdeutigen liegt eine Erprobung und eine Sonderung zwischen demjenigen, der fest in der Wahrheit steht, und dem, der darin schwankt. Und es sind großer Nutzen, qualifizierte Wissenschaften und der Gewinn hoher Rangstufen bei Allah gegeben, wenn die Gelehrten sich gegenseitig aneifern und ihre natürliche Begabung entfalten, um den Sinn des Mehrdeutigen herauszubekommen und es auf das eindeutig Bestimmte zurückzuführen. Ferner: Wenn der Gläubige fest davon überzeugt ist, dass es im Worte Allahs keine Gegensätzlichkeit gibt, und er nun bemerkt, dass sich im Äußeren etwas widerspricht, und er dann eifrig nach etwas sucht, wodurch er es in Einklang bringen und nach einer einheitlichen Regel behandeln kann, und er nachdenkt, Einsicht in sich und anderes nimmt und Allah ihn inspiriert und er auf diese Weise Klarheit über das Zusammenpassen des Mehrdeutigen mit dem eindeutig Bestimmten gewinnt, dann wachsen seine Sicherheit über den Inhalt seiner Überzeugung und die Stärke seiner Gewissheit.

Worte, Stil und Inhalt des Koran sind unnachahmlich. Der Allmächtige Allah ruft im Gnadenreichen Koran alle ungläubigen Menschen und die Dschinn (Geister) zu der unmöglichen Arbeit auf, den Koran zu imitieren.

Sprich: „Wenn sich auch die Menschen und die Dschinn vereinigten, um etwas Gleiches wie diesen Koran hervorzubringen, brächten sie doch nichts Gleiches hervor, selbst wenn sie einander beistünden“ [Sure 17, Vers 88]

Die folgende Sure ist das kleinste Kapitel im Heiligen Koran (Sure 108 al-Kauthar) besteht im Originaltext aus nur zehn Worten. Bis zum heutigen Tag ist es noch keinem gelungen, die Herausforderung, ein Kapitel wie dieses Kapitel des Heiligen Koran zu verfassen, anzunehmen.

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 108 DER ÜBERFLUSS

Geoffenbart zu Mekka

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!

1. Wahrlich, Wir haben dir (Gutes) im Ü b e r f l u ß gegeben. 2. Darum bete zu

deinem Herrn und opfere! 3. Wahrlich, dein Hasser, er soll abgeschnitten sein.

 

Andere Übersetzung:

1. Wahrlich, Wir haben dir die Überfülle gegeben. 2. Darum bete zu deinem Herrn und schlachte (Opfertiere). 3. Wahrlich, der dich hasst, ist der, der (vom Segen der Nachkommenschaft) abgeschnitten ist.

Von(Kai Ali Rashid Lühr)


2 Antworten to “Entstehung des Koran”

  1. Amine said

    Hallo,

    ich glaube nicht, dass der Koran sofort niedergeschrieben wurde. Worauf hätten sie in der Schnelle schreiben sollen. Sicherlich hatten sie weder einen Block Papier, noch einen Kugelschreiber bei sich um sofort schreiben zu können. Und einen Schreibwarenladen gab es sicher auch nicht gerade um die Ecke.
    Man schrieb auf Leder, Rinde + ähnliche Gegenstände, dies mußte man aber auch bei sich haben und transportieren. Für mich wirklich unwahrscheinlich, dass es sich so abgespielt haben kann. Wahrscheinlicher doch so wie mit allen anderen religiösen Büchern auch. Man hat sich die Reden gemerkt, überliefert und irgenwann zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe das aufgeschrieben, was man noch wußte. Dieses dann gesammelt.
    Woher stammt die Erkenntnis, dass es sofort aufgeschrieben wurde und vor allem Wie und Worauf?

    Grüße

  2. Sofian said

    Hallo Amine

    Das ist deine Meinung.
    Mohammed (s.a.w.s) hatte doch nicht jedes mal einer seiner Schreiber dabei …. Natürlich ist Mohammed (s.a.w.s) zu ihnen hin gegangen und hat sie darum gebeten die Suren aufzuschreiben. Die hatten bestimmt Fell, Leder oder Rinde und wenn nicht, dann haben sie diese besorgt (es waren ja Schreiber, die lesen konnten und geschrieben haben sonst wäre Mohammed (s.a.w.s) ja nicht zu ihnen gegangen oder ? Denkst du das die Suren sofort aufgeschrieben wurden? Ich meine der Tag hat 24 Stunden und bis dahin war es bestimmt möglich die gekommene Sure aufzuschreiben oder ?
    Und wenn du etwas über Papier, Kugelschreiber oder Schreibwarengeschäft zu dieser zeit erzählst nehme ich dich nicht ernst… Als ich deinen Kommentar gelesen hab dachte ich :“hat die Person die dies geschrieben hat eigentlich ein Gehirn“ ?
    Das meine ich nicht böse..Nur dies ist ein ernstes Thema und mann sollte auch ordentliche und logische Kommentare schreiben ^^

    Liebe Grüße

    Ich würde mich auch über kontra Argumente freuen ^^

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